Eine Stadt für alle statt für wenige

Zürich ist eine sehr wohlhabende Stadt mit enorm vielen Qualitäten. Aber nicht alle Menschen können von den Vorzügen unserer Stadt profitieren. Zu viele Menschen müssen sich sogar täglich Sorgen darüber machen, wie sie heute und morgen finanziell über die Runden kommen.

Die Corona-Krise hat uns die Unterschiede und Gräben in unserer Stadt verstärkt vor Augen geführt. Viele Menschen, die in normalen Zeiten mit ihrem Einkommen gerade noch so durchkommen, werden durch eine Krise in existenzielle Not gebracht. Diese Menschen und und ihre Herausforderungen dürfen wir nicht aus den Augen verlieren – auch dann nicht, wenn die Pandemie mit ihren gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen überwunden ist.

Seit acht Jahren bin ich Sozialvorsteher in Zürich. Mein Ziel ist eine Stadt, in der niemand durch die Maschen fällt. In der wir den Schwächsten mit Respekt und Hilfe anstatt Schikane und Häme begegnen.

Ich möchte mich auch die nächsten Jahre für die Menschen in dieser Stadt einsetzen. Für die, denen es nicht so gut geht. Ihnen möchte ich auch weiterhin eine Perspektive bieten. Eine solche steht ihnen zu. Ich freue mich über Ihre Stimme bei den Stadtratswahlen und für eine starke SP im Gemeinderat.

Positionen

Zürich für die Menschen

Es war ein richtiger, aber auch notwendiger Schritt: Seit gut drei Jahren setzen wir bei der Beschäftigung von Sozialhilfebeziehenden in der Stadt Zürich zuallererst auf Motivation und nicht mehr auf Zwang. Es bringt schlicht nichts, Personen, die aufgrund ihres Alters, mangelnder Qualifikation oder schlechter Gesundheit keine realistische Chance auf einen Job im ersten Arbeitsmarkt haben, zu einem wie auch immer gearteten Glück zwingen zu wollen. Dieser Paradigmenwechsel in der Sozialhilfe war ein grosser und wichtiger Schritt, denn ich bin der Überzeugung, dass wir Menschen nicht zwingen dürfen, komplett unrealistische Ziele zu erreichen. Wir müssen uns der Realität des Arbeitsmarkts stellen und die Menschen unterstützen und befähigen, damit sie ihre Arbeitsmarktfähigkeit nachhaltig verbessern können. Das kann nur auf freiwilliger Basis passieren. Denn sich weiterentwickeln und qualifizieren kann letztendlich nur, wer das auch selber will. Unsere Erfahrungen aus der Praxis zeigen klar, dass dieser Ansatz der richtige ist. Die Teilnahmequoten an Arbeitsintegrationsprogrammen sind seit der Einführung des Freiwilligkeitsprinzips nicht zurückgegangen. Die betreffenden Menschen wollen – wie wir alle – etwas Sinnvolles tun. Mit der neuen Strategie können sie dies nun mit mehr Würde und Selbstbestimmung als zuvor.

Zürich für die Familien

Auch im Bereich der familienergänzenden Betreuung setzte Zürich in den letzten Jahren Massstäbe: Über 90 Prozent der Kitas bieten heute subventionierte Plätze an. Die Versorgungsquote ist hoch, Wartelisten für Kita-Plätze gehören der Vergangenheit an. Alle anspruchsberechtigten Eltern erhalten einen subventionierten Platz. Mit diesem Angebot leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, entlasten Eltern mit tiefem Einkommen und fördern die Attraktivität der Stadt.

Zürich gegen die Krise

Bereits der erste Lockdown zeigte: Menschen, die prekär beschäftigt sind und sich mit einem Tiefstlohn schon in guten Zeiten nur knapp über Wasser halten konnten, brachte die Krise unmittelbar in existenzielle Not. Viele von uns können sich das gar nicht vorstellen, andere haben es selber erfahren müssen. Die Menschen verloren über Nacht ihr Einkommen, standen von heute auf morgen vor dem Nichts. Es war dem Stadtrat und auch mir als Sozialvorsteher absolut klar, dass hier nur schnelle und unbürokratische Hilfe das Allerschlimmste verhindern kann.